Ausflug nach Siebenbürgen

Der zweite große Ausflug der Motorfluggruppe des Aeroclubs Ansbach in diesem Jahr führte am ersten Oktoberwochenende ins siebenbürgische Hermannstadt (Sibiu) in Rumänien.

Hartnäckiger Nebel am Freitag verzögerte den Start der drei Vereinspiloten mit der Cessna 172 bis zum Mittag, so dass das Tageslicht nur für die etwa fünf Flugstunden bis zum Verkehrsflughafen Temeswar (Timisoara) kurz hinter der ungarisch-rumänischen Grenze reichte. Die Einreiseformalitäten waren dank des ausgesprochen freundlichen Personals im Handumdrehen erledigt. Ein Spaziergang durch die Innenstadt der drittgrößten Stadt Rumäniens rundete den ersten Tag der Reise ab.

Der Weiterflug von Temeswar nach Hermannstadt entlang dem Fluss Mieresch (Mures) ermöglichte wetterbedingt leider nur erste Eindrücke von der noch weitgehend unberührt erscheinenden Landschaft der Karpaten: Wälder und Weiden so weit das Auge reicht. Die kleinen Dörfer, umgeben von bescheidenen Feldern, schmiegen sich beschaulich in die Flusstäler. Ein weiterer Höhepunkt unterwegs war der Abstecher nach Hunedoara mit Rundflug über dem Schloss der Corviner.

Der Landeplatz von Hermannstadt, der unweit des Verkehrsflughafens Sibiu liegt und auch der dortigen Flugverkehrskontrolle unterliegt, wurde nach etwa anderthalb Flugstunden bei nun strahlendem Sonnenschein erreicht. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der siebenbürgischen Fliegerkameraden, die neben der Betankung auch das überdachte Abstellen der Cessna ermöglichten, vermittelte den Gästen das Gefühl, willkommen zu sein.

Beim anschließenden ausgedehnten Bummel durch das belebte Zentrum mit seinen zahlreichen historischen Bauten wurde ein interessanter Einblick in die Geschichte und Gegenwart der Stadt gewonnen. Als gebürtiger Hermannstädter konnte einer der Piloten seine Stadtführung durch Schilderungen aus seiner Kindheit und Jugend ergänzen. Ernste Worte bei der Erinnerung an die Ereignisse des Jahres 1989, aber auch witzige Anekdoten aus der Schulzeit.

Der Rückflug am Sonntag führte nach einem Rundflug über Hermannstadt weiter über die berühmte Kirchenburg von Birthälm (Biertan, Unesco-Weltkulturerbe) und die Westkarpaten erneut nach Temeswar zur Ausreise. Die nur sporadisch von Straßen und Bebauung durchsetzte Mittelgebirgslandschaft mit ihren bereits verfärbten Wäldern präsentierte sich beim Überflug in der Spätsommersonne von ihrer besten Seite.

Obwohl die Heimreise wetterbedingt um eine ungeplante Übernachtung bei Linz verlängert werden mußte, bleiben nur positive Eindrücke von interessanten Flügen, beeindruckenden Landschaften und freundlichen Menschen!

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